Kontakt: Pfarramtsbüro Gröditz
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Geschichte und Ausstattung der Kirche
Baustil: Neoromanik
Einschiffigige Kirche
Turmhöhe: 29,64 m
Nach mehrfacher Verschiebung wurde die Kirche im Jahr 2014 mit einer großzügigen Unterstützung durch die Stadt Gröditz außen saniert. Die Turmbekrönung wurde am 6. Februar 2015 nach einer kurzen Andacht aufgesetzt. Zuletzt wurde im Jahr 2016 die Orgel generalüberholt.
Am Ende des 19. Jhd. ergab sich die Notwendigkeit zum Bau einer Kirche in Gröditz, da die Bevölkerungszahl stark angewachsen war. Am 14. September 1890 erfolgte die Grundsteinlegung. Während der Bauzeit wurden immer wieder Veränderungen bezüglich des ursprünglichen Planes vorgenommen, jeweils hin zur billigeren Variante: Die Grundfläche wird aus Kostengründen doch nicht vergrößert, der Einbau der Emporen trotz wachsender Gemeindegliederzahlen nur vorbereitet, die Orgel erhält die einfachere Stimmung. Durch Verzögerungen im Bauablauf wird der Einweihungstermin vom 2. November auf den 20. November und schließlich auf den 14. Dezember 1891 verschoben. Die Gesamtbaukosten betrugen 35.854 RM. Die Außengestaltung erfolgte aufgrund des Eisenacher Regulativs in neoromanischer Bauweise. Das Portal befindet sich im Turm und ist nach Südwesten ausgerichtet. Es weist einen halbkreisförmigen Bogen und schmiedeeiserne Verzierungen auf. Die Längsseiten sind durch Fenster, Lisenen und Friese gegliedert.
Der Innenraum ist einschiffig gestaltet. Auch hier findet sich der neoromanische Baustil wieder. Der Triumphbogen wird durch einen Klinkerfries verziert, die Kirchenbankwangen schmücken radförmige Verzierungen, der schmiedeeiserne Kronleuchter ist ebenfalls radförmig – ein typisches Symbol der Romanik bzw. Neoromanik – gestaltet. Der Altar ist ein einfach gemauerter Tisch auf einem durch Stufen begehbaren Podest. Der Aufsatz wurde aus französischem Sandstein durch Curt Roch aus Dresden gefertigt. Dargestellt wird Christus als der erhöhte Auferstandene, der mit der rechten Hand Gehör anzeigt und mit der linken auf sich selbst weist. Rechts und links von ihm ist eine Familie dargestellt, die sich ihm anbetend zuwendet. Eine symbolische Darstellung des Abendmahls schmückt rosettenartig diese Darstellung. Im unteren Teil findet sich die Inschrift: „Ich bin das Brot des Lebens (Joh. 6, 35)“. In der Spitze des Aufsatzes wurde mit Blumensymbolik gearbeitet, deren Deutung jedoch nach wie vor umstritten ist. Die Kanzel wurde, genau wie der Taufstein von der Meißner Tischlerei Große gefertigt und ist eine Stiftung des Kommerzienrates Niethammer, dem Begründer des Gröditzer Zellstoffwerkes. Welcher Künstler die Bildschnitzarbeiten (4 Evangelisten) ausgeführt hat, ist nicht bekannt.
In den 50er Jahren erfolgte eine Innenrenovierung. Die vorherige düstere Ausmalung wurde durch helle Farben ersetzt. Die schadhaften Bleiglasfenster wurden gegen hellere Antikverglasung ausgetauscht, die Altarschranken entfernt und die Bankreihung verändert. Ebenso wurden Öfen und Schornsteine abgerissen und eine Elektroheizung eingebaut. In den 60er Jahren erweiterte man die Orgel um ein Rückpositiv und veränderte die ursprüngliche romantische Stimmung.
Anlässlich des 100. Kirchenjubiläums wurde erneut eine Innenrenovierung durchgeführt, die sich jedoch in der Farbgebung an der vorangegangenen orientierte.